Projekte
1. „Gemeinde auf Zeit“ – Forschungsprojekt der EKD in Verbindung mit der ELKB und drei universitären Lehrstühlen/Professuren (2012-2017)
2011 hat die EKD (OKR Dr. Latzel) in Kooperation mit Regionalbischof Dr. Ark Nitsche (Nürnberg) zusammen mit Prof. Bubmann ein Forschungsprojekt zu Formen von „Gemeinde auf Zeit“ initiiert, bei dem drei Hochschullehrer kooperieren (Peter Bubmann, Kristian Fechtner, Mainz; Birgit Weyel, Tübingen). Es handelt sich um eine Art kleines Graduiertenkolleg. Hierzu sind seit 2012 drei Promotionsstellen eingerichtet (durch die Drittmittelgeber finanziert). Zudem wird gemeinschaftlich eine Reihe von Tagungen organisiert. Zwei Auswertungsbände sind geplant. Insgesamt steht ein Drittmittelvolumen von ca. 150.000 Euro für den Zeitraum von ca. 3 Jahren zur Verfügung. Die Doktoranden erforschen (teilweise mit empirischer Methodik) Formen von „Gemeinde auf Zeit“ in besonderen Gottesdienstformen oder kulturellen Events (so der Prof. Bubmann zugeordnete Doktorand Jonathan Kühn, der u.a. das Groß-Musicalprojekt „10 Gebote“ aus den Jahren 2011/12 untersucht und den Gospelkirchentag in Kassel 19.-21-09. 2014).
2. Das Erleben von Liedern und spätmodernen Tagzeitenliturgien – Drittmittelprojekt, finanziert vom Kirchenkreis Halberstadt und der Mitteldeutschen Kirche (2013-2015)
Dieses mit Personalmitteln (Stelle für Dr. Jochen Kaiser) geförderte Forschungsprojekt bearbeitet seit Anfang 2013 für die Dauer von drei Jahren zwei Bereiche: die Erforschung des Singens von Kirchenliedern als ästhetische Praxis und ausgehend von der Ordinatio Cultus Divini des gemischtkonfessionellen Domkapitels in Halberstadt (1591) die Entwicklung neuer Tagzeitenliturgien.
Die Methodik geht hauptsächlich empirisch vor. Die neuen Tagzeitenliturgien werden entwickelt und deren Durchführung analysiert. Das Hauptinteresse gilt dem religiösen Erleben der Teilnehmenden.
Die zur Erforschung des Erlebens des Singens von Liedern wie der Beteiligung an Tagzeitenliturgien verwendete empirisch-rekonstruktive Methodologie bedarf der Entwicklung eigener Methoden, z. B. für die Analyse von Liedern und Gottesdiensten auf Speichermedien. Ebenso wird die Erlebniszentrierte Analyse von Liedern (die Dr. Kaiser in seiner Dissertation modellierte) weiterentwickelt und auch auf Tageszeitenliturgien angewendet.
Das Forschungsdesign nutzt Methoden der Ethnologie und Soziologie, z.B. partizipierende Beobachtung, narrative Interviews, Gruppendiskussionen, Schreibaufrufe, experimentelle Singveranstaltungen etc.
Als zentrale Auswertungsmethode wird die Dokumentarische Methode von Ralf Bohnsack verwendet. Sie ist auf die Erforschung von Handlungspraxis zugeschnitten und beachtet immer die Kollektivität von Erleben (auch des Einzelnen).
Die Ergebnisse werden in einer Monographie publiziert.
3. Bildung evangelisch in Europa (2007-2014)
Seit WS 2007/2008 existiert eine Forschergruppe, die sich den Fragestellungen der Bildungsprozesse im Kontext der europäischen Integration zuwendet. Mit Unterstützung der Evang.-luth. Kirche in Bayern wurde im Januar 2008 ein Verein „bildung evangelisch in Europa“ gegründet, dessen Hauptaufgabe darin besteht, wissenschaftliche Arbeit, die einen Beitrag für das Zusammenwachsen Europas im Bildungsraum leisten soll, zu fördern. 2008-2011 wurde ein Forschungsprojekt zur Erinnerungskultur in Europa mit Förderung durch den Bayerischen Staat durchgeführt (dokumentiert durch den Band „Erinnern, um zu versöhnen. Europäische Erinnerungskultur. Evangelische Perspektiven“ hg. von P. Bubmann/R. Deinzer/H. J. Luibl, Erlangen 2011, darin mehrere Beiträge von Prof. Bubmann).
2012 wurde die Arbeit mit einem internationalen Workshop zu europäischen Bedeutung der (Kirchen-)Musik fortgesetzt (4.-5.5.2012 in Erlangen).
4. Interdisziplinäres Zentrum für Ästhetische Bildung (IZÄB) (seit 2004)
Das seit seit 2004 bestehenden IZÄB – „Interdiziplinäres Zentrum für Ästhetische Bildung“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen verfolgt als Ziel, in gemeinsamen Forschungs- und Lehraktivitäten die Formen ästhetischer Bildung innerhalb und außerhalb der Universität stärker ins Bewusstsein zu heben und gleichzeitig die an diesen Themen in der Region Arbeitenden zu vernetzen. Hier sind mehrere Bände in der Reihe „Ästhetische Bildung“ im transkript-Verlag jeweils auch mit Beiträgen von Prof. Bubmann erschienen, die die regelmäßigen Tagungen des IZÄB dokumentieren. Geplant sind zwei Bände zu den Themen „Ästhetische Bildung der Erinnerung“ und „Arenen ästhetischer Bildung“, zu beiden liegen bereits mehrere Beiträge von P. Bubmann vor, der erste Band wird von Prof. Dr. Hans Dickel zusammen mit Prof. Peter Bubmann herausgegeben werden.
Bereits erschienene Veröffentlichungen von Prof. Bubmann aus diesem Forschungsverbund:
- Bubmann, Peter (zusammen mit Georg Langenhorst): „Und ist doch rund und schön“. Gottes(t)raum und Lebenskunst, in: Eckart Liebau/Jörg Zirfas (Hg.): Schönheit. Traum – Kunst – Bildung, Bielefeld 2007, 61-81.
- Bubmann, Peter: Die Klänge des Himmels. Über das Singen, in: Eckart Liebau/Jörg Zirfas (Hg.), Die Sinne, die Künste und die Bildung, Bielefeld 2008, 59-72.
- Bubmann, Peter: Kontingenz und Tragik aus theologischer Perspektive, in: Eckart Liebau/Jörg Zirfas (Hg.): Dramen der Moderne. Kontingenz und Tragik im Zeitalter der Freiheit (Ästhetik und Bildung; 4), Bielefeld 2010 49-62.
- Bubmann, Peter: Sinn und Geschmack fürs Unendliche, in: Eckart Liebau/Jörg Zirfas (Hg.): Die Bildung des Geschmacks. Über die Kunst der sinnlichen Unterscheidung (Ästhetik und Bildung; 5), Bielefeld 2011, 215-226.
- Bubmann, Peter/Dickel, Hans (Hg.): Ästhetische Bildung in der Erinnerungskultur (Ästhetik und Bildung; 8), Bielefeld 2014.
- Bubmann, Peter: Erinnerungskultur, Ritual und ästhetische Bildung, in: Peter Bubmann/Hans Dickel (Hg.): (Hg.): Ästhetische Bildung in der Erinnerungskultur (Ästhetik und Bildung; 8), Bielefeld 2014, 11-28.
- Bubmann, Peter/Liebau, Eckart (Hg.): Die Ästhetik Europas. Ideen und Illusionen (Ästhetik und Bildung; 10), Bielefeld 2016.