Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
Alle Lehrveranstaltungen der Professur Praktische Theologie finden Sie hier und auf unserem Schwarzen Brett im TSG 1. Stock nahe des R. 1.020.
Studientag am 28.02.2025
„Solus Christus? Wie viel Jesus braucht der Religionsunterricht?“
Jesus, Christus, Messias, Herr, Menschensohn, Auferstandener, Zimmermann, Rabbi, Erlöser … Namen und Titel gibt es viele – aber wer ist diese Person, die manchmal explizit, wenigstens aber doch immer
implizit im Zentrum des evangelischen Religionsunterrichts steht? Welche Herausforderungen für den Unterricht bringt diese Ausrichtung mit sich und wo finden sich Anknüpfungspunkte für christologische
Themen in der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler?
Christlich verantworteter Religionsunterricht verlangt in jedem Fall, den Namensgeber ins Gespräch zu bringen, wohlgemerkt nicht nur bei den Themen, wo es der Lehrplan explizit einfordert. Als Lehrkraft kommt man also an dieser einzigartigen Persönlichkeit Jesus Christus nicht vorbei. Die christologischen Facetten sind dabei vielfältig, deren didaktische Umsetzung auch.
Der Studientag widmet sich der Frage nach Jesus Christus und dessen Rolle im evangelischen Religionsunterricht. Neben aktuellen Erkenntnissen aus der neutestamentlichen Forschung steht die religionspädagogische Sicht auf Jesus Christus im Mittelpunkt. Der wissenschaftlichen Expertise folgen praxisnahe Workshops, die sich mit Themen rund um Jesus Christus im Religionsunterricht
auseinandersetzen, u.a. mit interreligiöser, ästhetischer und experimenteller Ausrichtung.
1. „Gemeinde auf Zeit“ – Forschungsprojekt der EKD in Verbindung mit der ELKB und drei universitären Lehrstühlen/Professuren (2012-2017)
2011 hat die EKD (OKR Dr. Latzel) in Kooperation mit Regionalbischof Dr. Ark Nitsche (Nürnberg) zusammen mit Prof. Bubmann ein Forschungsprojekt zu Formen von „Gemeinde auf Zeit“ initiiert, bei dem drei Hochschullehrer kooperieren (Peter Bubmann, Kristian Fechtner, Mainz; Birgit Weyel, Tübingen). Es handelt sich um eine Art kleines Graduiertenkolleg. Hierzu sind seit 2012 drei Promotionsstellen eingerichtet (durch die Drittmittelgeber finanziert). Zudem wird gemeinschaftlich eine Reihe von Tagungen organisiert. Zwei Auswertungsbände sind geplant. Insgesamt steht ein Drittmittelvolumen von ca. 150.000 Euro für den Zeitraum von ca. 3 Jahren zur Verfügung. Die Doktoranden erforschen (teilweise mit empirischer Methodik) Formen von „Gemeinde auf Zeit“ in besonderen Gottesdienstformen oder kulturellen Events (so der Prof. Bubmann zugeordnete Doktorand Jonathan Kühn, der u.a. das Groß-Musicalprojekt „10 Gebote“ aus den Jahren 2011/12 untersucht und den Gospelkirchentag in Kassel 19.-21-09. 2014).
2. Das Erleben von Liedern und spätmodernen Tagzeitenliturgien – Drittmittelprojekt, finanziert vom Kirchenkreis Halberstadt und der Mitteldeutschen Kirche (2013-2015)
Dieses mit Personalmitteln (Stelle für Dr. Jochen Kaiser) geförderte Forschungsprojekt bearbeitet seit Anfang 2013 für die Dauer von drei Jahren zwei Bereiche: die Erforschung des Singens von Kirchenliedern als ästhetische Praxis und ausgehend von der Ordinatio Cultus Divini des gemischtkonfessionellen Domkapitels in Halberstadt (1591) die Entwicklung neuer Tagzeitenliturgien.
Die Methodik geht hauptsächlich empirisch vor. Die neuen Tagzeitenliturgien werden entwickelt und deren Durchführung analysiert. Das Hauptinteresse gilt dem religiösen Erleben der Teilnehmenden.
Die zur Erforschung des Erlebens des Singens von Liedern wie der Beteiligung an Tagzeitenliturgien verwendete empirisch-rekonstruktive Methodologie bedarf der Entwicklung eigener Methoden, z. B. für die Analyse von Liedern und Gottesdiensten auf Speichermedien. Ebenso wird die Erlebniszentrierte Analyse von Liedern (die Dr. Kaiser in seiner Dissertation modellierte) weiterentwickelt und auch auf Tageszeitenliturgien angewendet.
Das Forschungsdesign nutzt Methoden der Ethnologie und Soziologie, z.B. partizipierende Beobachtung, narrative Interviews, Gruppendiskussionen, Schreibaufrufe, experimentelle Singveranstaltungen etc.
Als zentrale Auswertungsmethode wird die Dokumentarische Methode von Ralf Bohnsack verwendet. Sie ist auf die Erforschung von Handlungspraxis zugeschnitten und beachtet immer die Kollektivität von Erleben (auch des Einzelnen).
Die Ergebnisse werden in einer Monographie publiziert.
3. Bildung evangelisch in Europa (2007-2014)
Seit WS 2007/2008 existiert eine Forschergruppe, die sich den Fragestellungen der Bildungsprozesse im Kontext der europäischen Integration zuwendet. Mit Unterstützung der Evang.-luth. Kirche in Bayern wurde im Januar 2008 ein Verein „bildung evangelisch in Europa“ gegründet, dessen Hauptaufgabe darin besteht, wissenschaftliche Arbeit, die einen Beitrag für das Zusammenwachsen Europas im Bildungsraum leisten soll, zu fördern. 2008-2011 wurde ein Forschungsprojekt zur Erinnerungskultur in Europa mit Förderung durch den Bayerischen Staat durchgeführt (dokumentiert durch den Band „Erinnern, um zu versöhnen. Europäische Erinnerungskultur. Evangelische Perspektiven“ hg. von P. Bubmann/R. Deinzer/H. J. Luibl, Erlangen 2011, darin mehrere Beiträge von Prof. Bubmann).
2012 wurde die Arbeit mit einem internationalen Workshop zu europäischen Bedeutung der (Kirchen-)Musik fortgesetzt (4.-5.5.2012 in Erlangen).
4. Interdisziplinäres Zentrum für Ästhetische Bildung (IZÄB) (seit 2004)
Das seit seit 2004 bestehenden IZÄB – „Interdiziplinäres Zentrum für Ästhetische Bildung“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen verfolgt als Ziel, in gemeinsamen Forschungs- und Lehraktivitäten die Formen ästhetischer Bildung innerhalb und außerhalb der Universität stärker ins Bewusstsein zu heben und gleichzeitig die an diesen Themen in der Region Arbeitenden zu vernetzen. Hier sind mehrere Bände in der Reihe „Ästhetische Bildung“ im transkript-Verlag jeweils auch mit Beiträgen von Prof. Bubmann erschienen, die die regelmäßigen Tagungen des IZÄB dokumentieren. Geplant sind zwei Bände zu den Themen „Ästhetische Bildung der Erinnerung“ und „Arenen ästhetischer Bildung“, zu beiden liegen bereits mehrere Beiträge von P. Bubmann vor, der erste Band wird von Prof. Dr. Hans Dickel zusammen mit Prof. Peter Bubmann herausgegeben werden.
Bereits erschienene Veröffentlichungen von Prof. Bubmann aus diesem Forschungsverbund:
- Bubmann, Peter (zusammen mit Georg Langenhorst): „Und ist doch rund und schön“. Gottes(t)raum und Lebenskunst, in: Eckart Liebau/Jörg Zirfas (Hg.): Schönheit. Traum – Kunst – Bildung, Bielefeld 2007, 61-81.
- Bubmann, Peter: Die Klänge des Himmels. Über das Singen, in: Eckart Liebau/Jörg Zirfas (Hg.), Die Sinne, die Künste und die Bildung, Bielefeld 2008, 59-72.
- Bubmann, Peter: Kontingenz und Tragik aus theologischer Perspektive, in: Eckart Liebau/Jörg Zirfas (Hg.): Dramen der Moderne. Kontingenz und Tragik im Zeitalter der Freiheit (Ästhetik und Bildung; 4), Bielefeld 2010 49-62.
- Bubmann, Peter: Sinn und Geschmack fürs Unendliche, in: Eckart Liebau/Jörg Zirfas (Hg.): Die Bildung des Geschmacks. Über die Kunst der sinnlichen Unterscheidung (Ästhetik und Bildung; 5), Bielefeld 2011, 215-226.
- Bubmann, Peter/Dickel, Hans (Hg.): Ästhetische Bildung in der Erinnerungskultur (Ästhetik und Bildung; 8), Bielefeld 2014.
- Bubmann, Peter: Erinnerungskultur, Ritual und ästhetische Bildung, in: Peter Bubmann/Hans Dickel (Hg.): (Hg.): Ästhetische Bildung in der Erinnerungskultur (Ästhetik und Bildung; 8), Bielefeld 2014, 11-28.
- Bubmann, Peter/Liebau, Eckart (Hg.): Die Ästhetik Europas. Ideen und Illusionen (Ästhetik und Bildung; 10), Bielefeld 2016.
Theodor Adam
„Transritus – Perspektiven zu einer möglichen Kasualie und Segnung für Menschen im Prozess der Transition.“
Tobias Fritsche
„Beiträge der Jugendkirchenarbeit zum Diskurs um Kirchen- und Gemeindeentwicklung.“
Jonathan Kühn
„Analyse musikalischer und überregionaler Großveranstaltungen als Phänomen gegenwärtiger Praxis des Christentums“.
Mittels rekonstruktiver Sozialforschung wurde erhoben, was Menschen bei ausgewählten musikalischen christlichen Großveranstaltungen erleben können. Die empirischen Befunde wurden dann praktisch-theologisch eingeordnet und schließlich Perspektiven für theologisches wie gesamtkirchliches Handeln entwickelt. Ein regelmäßiger Austausch mit anderen am EKD-/ELKB-Forschungsprojekt „Gemeinde auf Zeit“ Beteiligten fand statt.
Abgeschlossen 07/2017.
Astrid Marhoff
„Öffentliche Religionspädagogik im Horizont evangelischer Bildungsverantwortung. Systematisch-konzeptionelle Klärungen und Perspektiven.“
Ann-Sophie Markert
„Das Ehrenamt – historische Entwicklung, Theorien, Konzepte (am Beispiel des Amts für Gemeindedienst).“
Hanna Moritzen
„Die Entstehung und Förderung von Gender-Reflexivität in der Aus- und Weiterbildung am Beispiel von Studierenden und Professionellen im Bereich ‚Sozialer Arbeit und Bildung‘ im kirchlichen Kontext“
Abgeschlossen 07/2021
Saskia von Münster
„Sport? – (Theo)Logisch! : Wie „Bildung im und durch Sport“ in der Religionspädagogik angekommen ist (Wissenssoziologische Diskursanalyse)“
Christiane Renner
„Der Deutsche Evangelische Kirchentag – phänomenologische, kulturanthropologische und kirchentheoretische Perspektiven auf eine besondere Gestalt von Kirche“
Abgeschlossen 07/2019.
Yvonne Renner
„… bei uns ist vieles anders“ – Aktuelle Konzeptionen des Gemeindeaufbaus am Beispiel der Emmauskirche Hallbergmoos“
Dr. Tanja Gojny
‚Gute‘ Schulgottesdienste in der Pluralität. Theoretische Klärungen, konzeptionelle Bestimmungen und Gestaltungsfragen (abgeschlossen im Juli 2019)
Prof. Dr. Peter Bubmann
Institut für Praktische Theologie
Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
- Telefon: +49 9131 85-22222
- E-Mail: peter.bubmann@fau.de
Dr. Christoph Lange
Institut für Praktische Theologie
Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
- Telefon: +49 9131 85-26333
- E-Mail: christoph.t.lange@posteo.de
Saskia von Münster
Institut für Praktische Theologie
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- E-Mail: saskia.muenster.von@fau.de
Ann-Sophie Markert, B. A., M. Ed.
Institut für Praktische Theologie
Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
- Telefon: +49 9131 85-26333
- E-Mail: ann-sophie.markert@fau.de
Andrea Reutter
Institut für Praktische Theologie
Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
- Telefon: +49 9131 85-26333
- E-Mail: andrea.reutter@fau.de
Dr. Christiane Renner
Institut für Praktische Theologie
Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
- Telefon: +49 9131 85-26333
- E-Mail: christiane.renner@fau.de
Andrea Oster
Lehrstuhl für Praktische Theologie
Sonstige Mitarbeitende
Dr. Stefan Scholz
Institut für Praktische Theologie
Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
- Telefon: +49 9131 85-26333
- E-Mail: stefan.scholz@fau.de
Mitarbeiter im Ruhestand
Prof. Dr. Günter R. Schmidt
Institut für Praktische Theologie
Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
- Telefon: +49 9131 41793
- E-Mail: guerusch@t-online.de
Prof. Dr. Johannes Rehm
Institut für Praktische Theologie
Professur für Praktische Theologie (Religions- und Gemeindepädagogik)
- Telefon: +49 911 43100228
- E-Mail: rehm@kda-bayern.de
Schwerpunkte in Forschung und Lehre
Neben den Grundfragen christlicher Bildungstheorie und Religionspädagogik werden Konzeptionen und Inhalte ästhetischer, liturgischer und ethischer Bildung in Religionsunterricht und Kirchlicher Bildungsarbeit thematisiert und erforscht (teils auch unter dem Leitbegriff „christlicher Lebenskunst“). Ein eigener Forschungsschwerpunkt liegt bei der Erschließung des Verhältnisses von Musik und Religion. Daneben spielen amtstheologische und kirchentheoretische Fragestellungen eine wichtige Rolle. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Auseinandersetzung mit Begründungsperspektiven ‚religiösen Schullebens’, insbesondere von Schulgottesdiensten an staatlichen Schulen.
Die Lehrangebote der Professur und ihrer Mitarbeitenden bieten sowohl den Studierenden der Evangelischen Religionslehre für das Lehramt an Gymnasien, als auch angehenden Pfarrerinnen und Pfarrern ein breites Angebot an Lehrveranstaltungen aus dem Bereich der Religionspädagogik bzw. Religionsdidaktik (inkl. Gemeindepädagogik). Dabei wird – auch bei der Auswahl theoretischer Inhalte – Wert auf den Berufsfeldbezug gelegt sowie auf interdisziplinäre Zusammenarbeit mit anderen Fächern.
Neben Fragestellungen rund um den Religionsunterricht werden schwerpunktmäßig auch Grundfragen der Gemeindepädagogik und Religionssoziologie sowie Theorien und Arbeitsformen der Jugendarbeit und Erwachsenenbildung thematisiert. Ein besonderes Augenmerk wird auf die Wahrnehmung und Erschließung der „religionsproduktiven“ Gestalten heutiger Kultur gelegt (Kulturtheologie und ästhetische Theologie, auch der Popularkultur in Musik, Film, Fernsehen etc.).